02.und 03.04.2016 Vermessungskurs im HvB

Im Vorfeld wurde am 19.03.2016 der Umgang mit dem DistoX (digitales Vermessungsgerät für die Höhlenforschung) und dem PDA im und um das "Höfohaus" geübt. Insbesondere wurde die Kalibrierung und Justierung des DistoX im Bereich des Messparcours hinter dem Höfohaus im Wald gezeigt.

In der Höhlenforschung gehört das Vermessen und Zeichnen von Höhlenplänen zu den wichtigsten Grundlagen für die Forschung. Erst wenn man genau weiß, wo man sich im Berg aufhält, kann man Planungen für die Weiterforschung machen.
Für geologische, biologische und hydrologische Forschungen muss der genaue Ort der Arbeiten auf dem Höhlenplan festgelegt werden.

Beim Seminar wurde der Umgang mit den digitalen Vermessungsgeräten DistoX und PDA geübt. Genauso wie man Messtrecken in einer Höhle plant und einrichtet.

Im PDA kann die Höhle bereits während der Vermessung in der Höhle gezeichnet werden und alle Informationen dazu festgehalten werden. Später werden diese Daten und die Zeichnung auf einen Rechner übertragen und mit dem Vermessungsprogramm Therion kann dann ein sehr detaillierter Plan angefertigt werden.


    Vor dem Manzenbühlstollen erklärt Markus Boldt genau, wie wir bei der Vermessung vorgehen werden


    Zum Setzen der Messpunktnägel wird ein kleines Loch in den Felsen gebohrt

 

 

 

 

Mit dem DistoX wird von einem Messpunkt zum nächsten mittels Laserstrahl „Geschossen“ und dabei die Länge, die Richtung und die Neigung der Messstrecke ermittelt. Festgehalten werden diese Daten über Bluetooth auf einem PDA


    Auf dem PDA kann man gleich in der Höhle die Wände, Decke und Boden der Höhle einzeichnen


    Jeder erlernt nun an seinem Rechner das Zeichnen des Höhlenplans mit dem
    Therion Vermessungsprogramm
  

05. und 06.02.2016 Peilung und Sediment-Probenahme in der Blätterteighöhle

Die Blätterteighöhle wird bei Hochwasser fast komplett geflutet. Deshalb befinden sich in dieser Höhle keine Fledermäuse und man kann im Winter dort arbeiten.

     Eingang der Blätterteighöhle

Am Freitagabend machten wir für die "Freunde der Aachhöhle", die in dieser Höhle forschen, eine Peilung an zwei Messpunkten. So konnten wir beide Endpunkte der Höhle, an denen gegraben wird, genau an der Erdoberfläche aufzeigen.

     Bernd Hugger (Freunde der Aachhöhle) beim Aufstellen des Peilsenders


     Petra Boldt beim Einrichten des Cave Links zur Kommunikation mit der Peilstelle oberhalb der Höhle

Am Samstag waren wir von den "Freunden der Aachhöhle" eingeladen, um uns von Prof. Dr. Frank Preusser, Uni Freiburg, zeigen zu lassen, wie man eine Sedimentprobe für die OSL-Untersuchung nimmt. (Altersdatierung von Quarz über optisch stimuliertes Luminizenz-Verfahren)

Prof. Preusser betreut eine Masterarbeit, die OSL Untersuchungen zur Altersdatierung zum Thema hat. Diese Proben werden in der Blätterteighöhle genommen.

     Rafael Grimm (Freunde der Aachhöhle) und Student Dario Assam bei einer Probenahme im Höhlenboden

Der Höhlenverein Blaubeuren kann in diesem Zuge eine OSL Untersuchung von Sediment aus der Bärentalhöhle zu einem ermäßigten Preis erhalten. Diese Probe werden wir Anfang April nehmen und nach Freiburg schicken.
     Otto Schwabe macht die Fotodokumentation der Arbeiten  

08.04. – 10.04.2016 Ein Wochenende ganz der Bärentalhöhle gewidmet

Am 8.4.16 besuchte die Höhlen AG des Joachim Hahn Gymnasiums unter der Leitung des Höhlenverein Blaubeuren, die Bärentalhöhle.
Das war der erste „Höhlentermin“ für die Schüler, die im Schuljahr 2015/2016 neu zur Höhlen AG dazu gekommen waren. Die Schüler, die schon seit mehreren Jahren Teilnehmer der Höhlen AG sind, zeigten den „Neuen“ alles ganz genau.

     Gruppenbild in der Sandhalle

Für die Schüler war es ein spannendes Erlebnis, nun alles, was sie den Winter hindurch über Höhlen gelernt hatten, in Natur zu sehen. Auch die sehr engen Gänge der Bärentalhöhle waren für manche eine große Herausforderung, die sie aber alle mit Bravour  meisterten.

     Markus Boldt zeigt jedem Schüler einzeln die wunderschönen Kristalle


     Alen quetscht sich durch die engen Gänge

Am 9.4.2016 stand wieder einmal ein „Säcketransport“ des ausgegrabenen Sedimentes aus der Höhle an.

     Gruppenbild Säckeaktion

Otto Schwabe hatte hierzu 20 Höhlenforscher zur Mithilfe gewinnen können. In schon bewährter Weise bildete man eine Menschenkette im Höhlengang und reichte die Säcke immer weiter in Richtung Höhlenausgang. Durch die langen "Schlufe" wurden die Säcke mittels Wannen durchgezogen.

     Transport der Säcke durch den Seeigelschluf mittels einer Wanne


     Durchreichen der Säcke

Schon am frühen Nachmittag waren alle 230 Säcke im Höhleneingang und konnten auf den Anhänger von Heinz Späth verladen werden. Danach gab es ein zünftiges "Helferfest". Vielen Dank an alle, die mitgemacht haben.

10.4.2016 Probenahme für eine OSL – Altersdatierung (Optisch Simulierte Luminizenz)

In der Bärentalhöhle haben wir unweit der jetzigen Grabungsstelle größere Mengen Quarzablagerungen im Sediment gefunden. Quarze sind mit der OSL-Datierung für eine Altersbestimmung geeignet. Wir hoffen, dass wir von der Universität Freiburg, die die Untersuchung für uns macht, Ergebnisse bekommen, wann die Quarze das letzte Mal das Tageslicht gesehen haben bzw. wann sie dann in die ewige Dunkelheit der Bärentalhöhle eingeschwemmt wurden.
Quarze kommen hier in unserer Region nicht vor und wir vermuten dass sie weit transportiert wurden. Das sieht man auch an der starken Rundung der Körner.

     Probenahme im quarzhaltigen Sediment

Ergänzend zur OSL-Datierung wird in den nächsten Wochen von Vereinsmitgliedern auch eine Korngrößenanalyse dieser Ablagerungen durchgeführt werden. Damit kann man Rückschlüsse auf die Fließgeschwindigkeit des Wassers in der Höhle bei der Ablagerung des Materials ziehen.

Zusätzlich haben wir unsere Vermessung durch die Höhle bis in die aktuelle Grabungsstelle verlängert, so dass nun unser Höhlenplan auf neuestem Stand ist.

Den letzten Messpunkt, direkt an der Grabungsstelle, wurde mit dem Peilsender an die Oberfläche übertragen, um die Grabungsstelle auch an der Erdoberfläche auf Besonderheiten prüfen zu können.

     Der Peilsender an der aktuellen Grabungsstelle


     Markus Boldt beim Peilen oberhalb der aktuellen Grabungsstelle

16.10.2016 Fledermaustag des Höhlenvereins Blaubeuren

Wie schon länger angekündigt, fand am Sonntag, den 16.10.2017 unser diesjähriger Fledermaustag bei strahlendem Sonnenschein und fast sommerlichen Temperaturen statt. Einige Mitglieder, der Vorstand und, was man positiv bemerken muss, viele Jugendmitglieder und Mitglieder der Höhlen-AG des Gymnasiums fanden sich am Höfohaus ein, um den Tag zu gestalten bzw. bei diversen Arbeiten zu helfen. Insbesondere die Jugend hat sich nach Kräften engagiert. Dafür ein großes Lob!

Natürlich gab es eine große Bewirtung mit Steaks, Schaschlik, Roter Wurst, Gemüsepfanne mit Feta, Pommes Frites und als „Nachtisch“ frittierte Fledermäuse, selbstverständlich ohne Knochen, aus Quarkteig, die schon vor einigen Monaten von unseren Jugendlichen hergestellt worden waren. Insbesondere für den Nachmittag haben viele Vereinsmitglieder und Eltern der Jugendmitglieder selbstgebackene Kuchen spendiert. Dafür auch einen herzlichen Dank! 

Es gab mehrere Highlights:   
Da waren Petra Heusel und Ralf Krist mit ihren Pfleglingen. Unsere Gäste konnten zwei Abendsegler anschauen, füttern und Ralf alle Fragen über Fledermäuse stellen, die sie schon immer beantwortet haben wollten, was Ralf dann auch souverän und mit viel Hintergrundwissen tat.
Währenddessen leitete Petra Heusel viele kleine und große Gäste an, die „Baumfledermaus“ zu basteln. Bestimmt gibt es dieses Jahr in und um Blaubeuren viele „Baumfledermäuse“ unter dem Weihnachtsbaum.
Laura und Angelika bastelten parallel dazu mit den „Kleinen“ die etwas einfacheren Fledermäuse aus Papier bzw. diversen Kartonen.
Beide Stationen waren bereits am frühen Nachmittag „ausverkauft“.

Gegen 14:00 Uhr besuchte uns „Gaston – die Fledermaus“. Dr. Markus Winter – der Bauchredner - weckte sie auf, denn sie schlief natürlich in ihrer Behausung, die auf der Freilichtbühne stand. Dann trat Markus in einen überaus witzigen Dialog mit Gaston ein, was alle Gäste und insbesondere die Kinder immer wieder zum Lachen brachte. Eine tolle Vorstellung, bei der sich Gaston – die Fledermaus – aber auch Wissenswertes aus dem Leben einer „schwäbischen“ Fledermaus entlocken ließ.

Gegen Ende der Vorstellung durften insbesondere unseren kleinen Gäste noch Fragen an Gaston direkt stellen. Mit Hilfe von Petra Heusel hat Gaston die Fragen dann auch beantwortet. Eine tolle Leistung, wie ich fand, von Dr. Markus Winter, denn jetzt war Spontanität gefragt und das war bei der einen oder anderen Frage der Kinder gar nicht so einfach. 

Unsere Gäste – es waren wohl mehr als 70 Personen – hatten jedenfalls viel Spaß und haben einiges Wissen über Fledermäuse mit nach Hause genommen.
Uns allen hat die Veranstaltung, trotz der vielen Arbeit ebenfalls viel Spaß gemacht.

Wir möchten es nicht versäumen, uns nochmals bei allen Mitgliedern und Helfern herzlich zu bedanken. Wenn so viele mitmachen, dann bleibt die Belastung für den Einzelnen in einem verträglichen Maß.


 Entfernte Verwandte, aber nur die Fledermaus auf dem linken Foto spricht schwäbisch.

17.12.2016 Weihnachtsfeier mit Vortrag „Höhlen der Ardèche“

HVB feierte Weihnachten, mit vielen Mitglieder, Freunden und Gästen. Das "Höfo Haus" in Seißen platzte an diesem Samstag Abend aus allen Nähten, Sitzgelegenheiten mussten improvisiert werden.

Das traditionelle Entenessen brachte Petra B. schon an die Kapazitätsgrenze mit über 30 Portionen.

Nach einem kurzen Monatstreff hielt Axel Nothardt dann den ca. ein stündlichen abendlichen Vortrag, mit dem er alle Zuhörer in die Ardèche entführte.

Die Kreidefelsen der Ardèche sind ein Eldorado für Höhlenforscher.
Drei Forscher vom Höhlenverein Blaubeuren (HvB) haben mit ihrer Kletterausrüstung das 58 km  lange Höhlensystem St. Marcel befahren, dessen Gänge teils wie gigantische Hallen wirken. Im Neopren durchwateten sie die unterirdischen Seen der „Aven Cocalière“ und sie besuchten die Grotte Chauvet mit Malereien aus dem Aurignacien (35.000 v. Chr.) und aus dem Gravettien (25.000 v. Chr.).
Am Samstag, den 17.12.2016 werden sie ab 20 Uhr im Rahmen des HvB-Monatstreffs mit Weihnachtsfeier im Höfohaus (Beurer Weg 99, 89143 Blaubeuren-Seißen) mit Bildern über die bizarren Kalkformationen, über Myriaden von Tropfsteinen und über deren Entstehung berichten. Sie werden von Tropfsteinen, die gegen die Schwerkraft wachsen, von tierischen Höhlenbewohnern und von einer gewagten Illumination einer Schauhöhle überrascht werden.