Mai 2006 - 1. Mai 2016: 10 Jahre Entdeckung der Vetterhöhle im Blauhöhlensystem

So vergeht die Zeit…
2002 machten sich einige heutige Mitglieder des Höhlenvereins Blaubeuren auf, um an der „alten Steige“ in Blaubeuren einem starken Luftzug nachzugehen. Was zunächst wie eine wenig aufwändige Grabung aussah, entpuppte sich in den folgenden 4 Jahren zu einer der größten höhlenforscherischen Grabungsaktion, die bis dahin im Raum Blaubeuren durchgeführt worden ist.
In diesen 4 Jahren wird der Grabungsschacht – heute wird er Entdeckerschacht oder schlicht Schacht I genannt – bis auf eine Tiefe von annähernd 40m ausgegraben.
Exakt am 1. Mai 2006 betritt Petra Boldt, nachdem sie sich noch durch einen schmalen engen Spalt zwängen muss, den ersten großen Hohlraum. Die beeindruckende Halle wird später den Namen Herbert-Griesinger-Halle (HGH) tragen, benannt nach einem langjährigen Mitglied und enger Freund von manch einem der Grabungsmannschaft, der leider schon im Alter von nur 57 Jahren wenige Wochen vor der Entdeckung der Vetterhöhle gestorben war.
Es brauchte nochmals fast 4 Wochen, bis der Weiterweg in der Vetterhöhle bezwungen war. Denn um den Palast der Winde (PDW) zu entdecken wurde der Grabungsmannschaft nochmals viel Arbeit abverlangt. Galt es doch einen ca. 20m langen engen Gang horizontal auszugraben. Aber die Arbeit wurde belohnt. Und so standen Anfang Juni 2006 die Höhlenforscher in einer Halle, die drei Mal so groß wie die zuvor entdeckte Herbert-Griesinger-Halle ist.
Während der Vermessungsarbeiten des Entdeckerschachtes, der HGH und des PDW wurde intensiv nach einem Weiterweg gesucht. Durch die großen Querschnitte der Hallen, war es schwierig eindeutig festzustellen, wo der Luftzug, der jahrelang die Grabung begleitet hat, geblieben ist. Aber es musste ihn geben, den an den engeren Stellen war er nach wie vor extrem stark zu spüren.
Aber auch hier hatte Andreas Scheurer (Blaubeuren) den richtigen „Riecher“, wie schon zuvor bei der Entdeckung des Weges zwischen HGH und PDW. So konnte noch Ende Juni die damals größte Halle in einer Höhle auf der Schwäbischen Alb entdeckt werden. Die Walhalla. Eine Halle mit den annähernden Maßen von 100m Länge, 70m Breite und 50m Höhe. Also die Blaubeurer Klosterkirche konnte man in ihr „unterbringen“.

Heute 2016 ist die Vetterhöhle auf einer Länge von fast 3Km vermessen und ist nach der Entdeckung der Verbindung zwischen Vetterhöhle und Blauhöhle Teil des sogenannten Blauhöhlensystems.