Steebschacht 2022-2023
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Der Steebschacht bei Wennenden (Kat.-Nr. 7524/120)
2022-2023
2023
In diesem Jahr waren die Erweiterungsmaßnahmen noch in vollem Gange. Sobald es die Dimensionen zuließen, begannen wir mit dem Transport des Baumaterials für die Tauchplattform nach unten. Ende 2023 wurde dann mit dem Bau begonnen.
Die Plattform wurde so konzipiert, dass man vom Canyon der Hoffnung aus über Krampen auf einen Laufsteg absteigen kann, um auf eine größere Fläche zu gelangen, die sich etwa 1,5m über dem Wasser bei Normalpegel befindet. Um auch bei größeren Touren genug Raum für alle Teilnehmer und deren Ausrüstung zu bieten, wurde eine großzügige Grundfläche von 14 m2 anberaumt. Die Konstruktion in Gerüstbauweise besteht aus Lichtgitterrosten und Rohren. Insgesamt mussten mehrere hundert Kilo verzinkte Stahlrohre, Lichtgitterroste und viel Montagematerial in die Höhle durch den Schacht und den horizontalen Teil transportiert werden. Die Querstreben sind teilweise mit Konsolen an die Wand gedübelt. Als Stützpfeiler wurden Rohre im Boden versenkt. Da das Sediment an dieser Stelle einige Meter stark ist, mussten die Rohre mehrere Meter tief versenkt werden, um Stabilität zu gewinnen.
Im Frühjahr 2023 bekamen wir eine Anfrage einer Forscherin aus Karlsruhe. Im Rahmen einer Promotion sollte ein Färbeversuch durchgeführt werden, um Transportprozesse im Karstgebiet zu erforschen. Bisher waren schon die Hessenhauhöhle und Blauhöhle mit einbezogen; nun wurde auch der Steebschacht eingeplant, um weitere Datenpunkte zu erhalten. Wir nahmen an zwei Versuchen teil, wobei in Absentia einmal Messungen durchgeführt, und einmal Farbstoff eingegeben wurden. Durch den Versuch konnte die hydrologische Verbindung zwischen einer Doline in Zainingen, über den Steebschacht und die Blauhöhle bis zum Blautopf nachgewiesen werden.
Vorbereitung der Messung in Absentia
Ende 2023 wurde ein erster Tauchvorstoß gewagt. Es sollte zunächst der westliche Siphon (No Limits) angegangen. Beim ersten Tauchgang wollte man sich eigentlich nur ein Bild von der Lage machen, und erste Erkenntnisse über die Dimension des Siphons gewinnen. Der Taucher blieb allerdings mehrere Stunden weg. Da der Siphon recht kurz und nur 6m tief war, konnte er im ersten Versuch durchtaucht werden. Dahinter hatte sich ein großer Gang aufgetan, der mindestens so groß wie Absentia war. Nach einige hundert Metern war der Erstbefahrer aus Zeitgründen umgekehrt, ohne dass ein Ende in Sicht war.
2022
Nach einigen Befahrungen der Absentia mit aufgeblasenen Schläuchen für LKW-Reifen war dieser Teil vermessen und die Erkenntnis gereift, dass es wahrscheinlich nur unter Wasser durch Tauchen weitergeht. Zum Tauchen allerdings benötigt man eine stabile Ausgangsbasis. Da das Ufer von Absentia mit weichem Lehm bedeckt ist, wurde der Entschluss gefasst, eine Plattform zu errichten. Diese Konstruktion sollte aus Lichtgitterrosten und Stahlrohren errichtet werden.
Um die Teile überhaupt transportieren zu können, war es an vielen Stellen im Gang der Hoffnung nötig, verbleibende Engstellen zu erweitern. Mit dem Durchbruch waren die Weichen neu gestellt: Wir konnten nun besser einschätzen, wo wir den Abraum effizient verstauen konnten. Trotzdem war dieser zweite Durchgang kräftezehrend und langwierig. Wieder einmal mussten Tonnen an Abraum durch die Gänge transportiert werden, um an den neu erschlossenen Endlagerstellen verstaut zu werden.
Während im Gang der Hoffnung in kleinen Gruppen gearbeitet wurde, wurden auch weitere Richtungen erforscht. Ein solches Teilprojekt ist der Feeenschacht über der „Schönen neuen Welt“, dessen Erforschung Ende 2022 vorläufig abgeschlossen wurde. Vom Boden der Schönen Neuen Welt aus geht es hier 110m weit nach oben. Der Schacht beginnt eng und lehmig, weitet sich aber nach oben aus. Der obere Bereich ist sauberer, hier kann man auch einige schöne Sinterformationen sehen. Das derzeitige Ende ist durch einen Klemmblock versperrt. Interessant ist die Ausrichtung des Schachts, die im 3D-Modell erkenntlich wird: Das momentane Ende liegt nur wenige Meter von Second Chance entfernt. Möglicherweise gab es hier einmal eine Verbindung. Da es in diesem Bereich allerdings ein hohes Risiko für Steinschlag gibt, wurden die Arbeiten hier aber vorläufig eingestellt.
Im Feeenschacht
[Stand: 02.12.2024]