08.03 – 10.03.2019 Grabungsmarathon am Farrenwiesschacht (Kat.-Nr. 7524/121)

Da hatten seinerzeit Otto Schwabe, Klaus Sontheimer und Petra Boldt doch die richtige „Forschernase", als sie bei der Erstbefahrung des Farrenwiesscchacht (FWS) beschlossen, dass es sich lohnen könnte, hier ein neues Projekt zu eröffnen.

Am letzten Wochenende wurde ein Grabungsmarathon initiiert durch Petra Boldt und dem (Jugend-)Projektleiter Christopher Maetze an diesem Objekt durchgeführt. Es war vorgesehen, von Freitag 10:00 Uhr in ungefähren 8-Stunden-Schichten bis Sonntag durchgehend zu graben. Das hat bis auf die Nachtschicht von Freitag auf Samstag auch einwandfrei geklappt. Die Mitglieder unseres Vereins hätten das aber kaum alleine stemmen können, wenn wir nicht noch großartige Unterstützung von befreundeten Höhlenforschern bekommen hätten. Dafür möchten wir uns an dieser Stelle schon einmal ganz herzlich bedanken! Es begann mit der Schicht 10:00-18:00 Uhr am Freitag. Die war mit Joshua März (Höhlen-AG), Raphael Kreutle, Christopher Maetze und Petra und Markus Boldt besetzt.
Um 18:00 Uhr (bis 02:00 Uhr) wurden sie durch Felix Stark, Marc Krömer, Luisa Rommel, Lydia Rüd, Stefan Hückstädt abgelöst.
Um 10:00 Uhr am Samstagmorgen setzten Axel Nothard, Klaus Sontheimer, Rupert Öhmichen, Klaus Burkhardtsmaier die Arbeiten fort.


     Axel Nothard beim Bohren, um den Block dann mit Spaltkeilen zu spalten


     Klaus Sontheimer spaltet den Block

Ab 18:00 Uhr waren dann Christian Harzer, Franz Baumann, Kerstin Truckenmüller und Thomas Boldt im Einsatz.
Sie wurden dann am Sonntag um 00:00 Uhr bis 07:00 Uhr von Markus Boldt, Knut Brenndörfer, Marc Krömer und Elisabeth Rüd abgelöst.


     "Im Dunkeln ist gut Munkeln", äh Graben…

Die letzte Schicht von 07:00 Uhr bis 14:00 Uhr war dann eine reine Frauenschicht. So standen Petra Boldt, Laura Niedermeier, Johanna Rux und Angelika Volobuev (Höhlen-AG) ihren „Mann".


     Angelika macht sich zum Abseilen fertig

Die Organisatoren hatten weitestgehend gutes Wetter bestellt. So war es sogar in der Nacht für die Jahreszeit ausreichend warm. Am Sonntag hat es nachts und tagsüber ein wenig geregnet. Aber die Grabungsstelle ist ja überdacht. So war auch das kein Problem. Übrigens war der jüngste „Mitarbeiter“ 12 Jahre alt und der Älteste 78!

Insgesamt wurden in den Schichten etwa 720 Eimer gefördert. Das entspricht ungefähr 10m³ Material. Somit wurden ca. 15 Tonnen aus dem Schacht ans Tageslicht gebracht. Eine großartige Leistung!

Und nun kommen wir zum Ergebnis der Aktion. Denn das lässt sich sehen. Wir konnten den Schacht um einen weiteren Meter tiefer legen und einen Schlufgang mit einer Länge von ca. 6m ergraben. Am Ende dieses Ganges erweitert sich die Höhle zu einer kleinen Kammer, die sehr schön mit Tropfsteinen und Sinter geschmückt ist. Von hier aus geht eine Kluft senkrecht in die Tiefe. Die Tiefe konnte mittels einiger kleiner Steine übereinstimmend mit 10-20 Metern ausgelotet werden.


     Schöne Tropfsteine in der neu entdeckten Kammer


     Am Ende der Kammer befindet sich ein kleines trockenes Wasserbecken

Leider ist die Kluft im oberen Bereich noch zu eng, um sie zu befahren. Aber unten, nach ungefähr einem Meter sieht man schon, dass die Kluft „Befahrungsbreite“ hat. Die zukünftigen Arbeiten werden uns zeigen, wo es hingeht. Voraussichtlich werden wir den Schacht vorne noch tiefer legen, weil wir glauben, dadurch die Engstelle gleich von vorne aus umgehen zu können. Man wird sehen…

Übrigens bekamen wir am Samstag noch Besuch vom SWR, der einen kurzen Beitrag für die Landesschau am Montag (11.03.2019) produziert hat. Am Sonntag kam dann auch noch das SWR-Radio, die in SWR3 und SWR4 am Montag einen kurzen Beitrag gesendet haben.

 

Ankündigung: 16.03.2019 Vortrag: Der Hohle Stein bei Eberstadt

16. März 2019, 19:00 Uhr im Höfo-Haus in Seißen:
Vortrag über die Erforschung des inzwischen über 3Km langen „Hohle Stein bei Eberstadt“.
Dr. Andreas Hoydem (ArGe Muschelkalkkarst e.V.)

Der Hohle Stein ist mit über 3km Länge die längste Höhle im Unteren Muschelkalk Deutschlands und Teil des auf mehr als 5km bekannten Eberstadter Höhlensystem. Der Vortrag nimmt Euch mit auf eine Reise in dieses außergewöhnliche Höhlensystem und zeigt in zahlreichen Bildern die extremen Schwierigkeiten, aber auch die Schönheiten dieser Höhle. Auch die Forschungsgeschichte, Geologie, Entstehung und Lebenswelt des Hohlen Steins werden kurz dargestellt.





16./17.02.2019 Monatstreff und „Blautopf VR“ im Höfohaus

Am Samstag im Rahmen unseres Monatstreffs hatten zunächst exklusiv unsere Mitglieder die Gelegenheit die Vetterhöhle mittels einer VR-Brille (Virtuelle Realität) vom Sessel aus zu befahren. Viele Mitglieder sind der Möglichkeit gefolgt. Wir hatten zwei VR-Brillen vor Ort, so dass sich die jeweilige Wartezeit für den Einzelnen in Grenzen hielt. Zuvor gab es wie bei jedem Monatstreff wieder eine Menge Infos per Bilder und Video der letzten Aktivitäten und Diskussion, was in den nächsten Wochen forschungstechnisch ansteht. Die VR-Brillen wurden natürlich zunächst von den Mitstreitern benutzt und dann konnten alle anderen Anwesenden die Teile des Blauhöhlensystems genießen, welche in der Produktion dargestellt wurden.


Am Sonntag hatte dann die Bevölkerung Gelegenheit das Blauhöhlensystem und hier speziell die Vetterhöhle in der Virtuellen Realität anzuschauen. Wir hätten wesentlich mehr als die zwei VR-Brillen gebrauchen können, nur kosten die eben eine nicht unerhebliche Summe. So gab es während der Wartezeit Gelegenheit für unsere zahlreichen Gäste sich über die Produktion aber auch über die anderen Projekte des Vereins zu informieren. Die Begeisterung war groß: Zitat (von Stefanie aus Blaubeuren): „Das ist ja so unglaublich beeindruckend! Da braucht es kaum noch eine Schauhöhle, wenn noch andere Teile der Höhle vielleicht integriert werden könnten."

 

29.09.2018 – 06.02.2019 Vetterhöhle VR (Virtuelle Realität)

So, nun dürfen wir ja damit an die Öffentlichkeit!

Nachdem der Höhlenverein Blaubeuren e.V. (HvB) sehr kurzfristig kontaktiert wurde, um zusammen mit dem SWR ein „Vetterhöhle-VR“ Projekt zu starten, haben wir dann letztendlich zugesagt, uns dieser Aufgabe zu stellen. Die Vorgeschichte dazu war eine Vereinbarung mit der ArGe-Blautopf, die vorsah, dass der „Stairway-to-Heaven“ und der „Mörikedom“ in der VR abgebildet werden sollten. Als es dann im August 2018 losgehen sollte, hat die ArGe-Blautopf abgesagt. Das Projekt war aber seitens des SWR schon soweit vorbereitet und finanziert, dass es eigentlich kein Zurück mehr geben konnte. Unsere Überlegung war insbesondere, dass die Bevölkerung die Gelegenheit bekommen soll, mit dieser Möglichkeit der virtuellen Befahrung der Höhle bequem vom Sessel aus sich die Höhle anschauen zu können. Sicher wird sich nun nicht jeder eine VR-Brille kaufen wollen oder können. Damit muss man schließlich auch erst umgehen können und man benötigt zum „Scharfmachen“ der VR-Brille ein Smartphone (Android oder iPhone).

Der Bekanntheit wegen wurde das Projekt schließlich „Blautopf-VR“ genannt.

Das Angebot des SWR ist hier
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/ulm/Blautopf-VR-Abenteuer-Hoehlenwelt,vr-projekt-blautopf-100.html
erreichbar.


     Wolkenschloss in der Vetterhöhle des Blauhöhlensystems.
     Ein „Lichtballon“ mit 40.000 Lumen ist auf der Insel im Wolkenschloss installiert, um anschließend
     die ca. 3500 Bilder aufzunehmen.
     (c) TELLUX next/SWR/Fabio Stoll und Höhlenverein Blaubeuren

Es war ein gehöriges Stück Arbeit und wir möchten hier die Gelegenheit ergreifen und ein paar Dinge zurechtrücken. In den Trailern zu dem Projekt sind Petra und Markus Boldt sehr in den Vordergrund gerückt worden. Das ist aus Sicht „der Macher“ sicherlich sinnvoll gewesen. Aus Sicht von Petra und Markus aber nicht. Denn es waren viele Personen nicht nur aus dem Höhlenverein Blaubeuren nötig, um das Projekt zu einem guten Ergebnis zu führen.

Deshalb möchten wir hier Ross und Reiter in alphabetischer Reihenfolge namentlich nennen: Johanna Böhringer, Klaus Burkhardtsmaier, Knut Brenndörfer, Holger Döhmann, Daniel Geil , Raphael Kreutle, Marc Krömer, Uwe Leuze, Christopher Maetze, Christian Metter, Lothar Midden, Butrint Pacolli, Klaus Sontheimer und Felix Stark. Manche sind Mitglieder des HvB, aber längst nicht alle. Ohne euch hätten wir das Projekt nicht bewältigen können! Darum hier an dieser Stelle einen ganz herzlichen Dank an Euch!


     Die Walhalla mit Blickrichtung Norden mit der größten „Lampe“, die hier bisher installiert wurde.
     Letztlich wurden dann zwei dieser Lampen benutzt.
     (c) TELLUX next/SWR/David Emmenlauer und Höhlenverein Blaubeuren

Und wie im Trailer zu dem Projekt schon von Bettina Fächer (Projektverantwortliche des SWR) ausgeführt; es war Unmengen Material in die Höhle zu schaffen. Wobei besonders die Engstelle zwischen Herbert-Griesinger-Halle und Palast-der Winde zu bewältigen war und anschließend noch der Abstieg zur Walhalla. Das Material musste dafür aus ihren bequemen Transportkoffern (große Flightcases) erst gut gepolstert in Schleifsäcke umgepackt werden. Dann waren da noch eine Menge Akkus und die dazugehörigen Ladegeräte in die Höhle zu schaffen. Aber jeden Tag – immerhin wurde insgesamt 10 Tage in der Höhle gearbeitet – die Akkus zum Laden wieder rausschaffen? Nein, geht nicht, denn dann hätte man noch mehr Akkus gebraucht, die jeder für sich 6kg auf die Waage bringen. Also wurde „noch schnell“ in einer aufwändigen Aktion ein dickes Stromkabel in die Höhle verlegt, um die Akkus in der Höhle laden zu können. Abgesehen von den Materialtransporten mussten an jedem „Drehtag“ (es wurden für die photogrammetrische Aufnahme ja „nur“ Bilder gemacht) jeweils 2 Begleiter von uns gestellt werden. Schon allein deshalb, weil für uns sichergestellt sein musste, dass die Höhle nicht durch die vielleicht unachtsamen Kameraleute Schaden nimmt. Wir hatten es mit drei Kameraleuten zu tun. Allen müssen wir ein vorbildliches Verhalten in der Höhle attestieren. Und die Drei waren nicht nur in ihrer Profession fit, nein, auch körperlich waren sie unglaublich gut drauf.

Aber nun liebe Leser, schauen sie selbst über den obigen Link, wie es in Teilen der Vetterhöhle aussieht.

 

01.01.2019 Jahreswechsel 2018 - 2019

Wir wünschen allen Lesern unserer Webseite und unseren Mitgliedern und Förderern ein gutes Neues Jahr!
Unseren Kollegen in nah und fern unfallfreies Forschen und uns selbst wünschen wir weitere Erfolge bei unseren Forschungsprojekten und natürlich auch, dass das Jahr 2019 unfallfrei „über die Bühne geht“.


Der Jahreswechsel gibt uns auch Anlass, einen kleinen Rückblick der Aktivitäten in den letzten Wochen zu geben.
Unsere Hauptversammlung findet eigentlich immer im November statt. Eigentlich – aber dieses Jahr war das anders, weil wir unser 10jähriges Jubiläum zu einem Zeitpunkt feiern wollten, zu dem der Verein auch gegründet war. Nicht zu früh und nicht zu spät. Deshalb wurde die Hauptversammlung 2018 auf den Dezember verlegt, wo wir üblicherweise unsere Weihnachtsfeier mit dem traditionellen Entenessen veranstalten. Wenn es aber voraussichtlich nicht viel zu diskutieren gibt, kann man eine HV auch kurz halten, damit noch genügend Zeit für die Weihnachtsfeier übrig bleibt. Das ist uns, wie wir glauben, ziemlich gut gelungen. Es waren ungefähr zwei Drittel der Mitglieder anwesend, was nicht zuletzt auch dem Entenessen zu verdanken ist, für dessen Vorbereitung wir Petra Boldt und Barbara Rüd zu Dank verpflichtet sind. Nach der dann anschließenden HV blieb noch genügend Zeit einen schönen Jahresrückblick im Rahmen des anschließenden Monatstreffs in Bildern und Filmen anzuschauen. Natürlich wurde in diesem Jahresrückblick die Entdeckungen im Steebschacht besonders gewürdigt, für deren Präsentation wir uns beim Projektleiter Daniel Geil besonders bedanken. Was in jedem Fall neben den schönen Entdeckungen in der begleitenden und anschließenden Diskussion herauskam, ist die viele Arbeit, die noch in dem Projekt steckt.


Über den Jahreswechsel gab es endlich mal wieder eine große Sylvesterparty im Höfohaus. Es war eine illustre Partygemeinde, die sich da traf. Und das Schönste war, dass wir auch eine Menge Kinder dabei hatten. Eine neue Forschergeneration? Man wird sehen. Schon am späten Nachmittag ging es mit Kaffee und Kuchen los. Mit einem großen Raclette mit drei Geräten haben wir dann weiter gemacht. Zum Jahreswechsel um Mitternacht gab es dann ein kleines Feuerwerk vor der Tür des Höfohauses und zuvor eine Runde Sekt für die ganze Gemeinde. Für die Kinder natürlich „Kindersekt“. Die letzten haben dann gegen 06:00 Uhr morgens die Party beendet.