Steebschacht 2020-2021

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Der Steebschacht bei Wennenden (Kat.-Nr. 7524/120)
2020-2021



2021

Am 8. Mai 2021 wurde im Steebschacht ein Durchbruch erzielt. Nach monatelanger Grabung haben wir einen großräumigen Gang mit Flusslauf erreicht.

Nach der Entdeckung der Schönen Neuen Welt Mitte letzten Jahres hat sich der Verlauf wieder verengt. Auf etwa 30 m sind wir einem Mäander gefolgt, der nur mit harter Erweiterungstechnik befahrbar gemacht werden konnte. Vor 2 Wochen wurde dann ein größerer Canyon erreicht, im dem bereits ein lautes Rauschen zu hören war. Der Hall ließ auch auf Größeres schließen.

Am Samstag den 8.5.2021 wurde der Canyon mit Trittstiften befahrbar gemacht. Am Ende des Canyons (ca. 12m) trafen wir auf eine Lehmrampe (ca. 3m hoch). Nach dem Abstieg erreichten wir einen Tunnel (ca. 6m breit, 12m hoch) mit einem Flusslauf, Fließrichtung von West nach Ost.

Die Erkundung des neuen wasserführenden Teils (Absentia) steht uns größtenteils noch bevor. Bei einer ersten Tour auf dem Wasser wurde klar, dass vor allem das Vermessen eine Herausforderung wird. Das Wasser ist nicht nur ungnädig kalt, es bereitet auch logistische Probleme. Außerdem ist für das Befahren allerhand Material nötig, dass erst durch die engen Gänge im alten Teil geschafft werden muss.

In den letzten Wochen haben wir uns daher darauf konzentriert, den alten Teil weiter auszubauen. In der Vergangenheit wurden viele Gänge nur auf Befahrungsbreite erweitert. Jetzt geht es darum, die Gänge soweit auszubauen, dass man auch mit größerem Gerät und ohne viel Energieverlust durchkommt, was auch im Fall eines Rettungseinsatzes wichtig ist.


     Erweitern zwischen Hauptschacht und Lehmhalle

In den letzten Touren haben wir einige Engstellen zwischen Hauptschacht und Lehmhalle beseitigt. Für den Auf- und Abstieg zur Lehmhalle wurden Krampen und Leitern montiert. Hinter dem Hauptschacht ist jetzt keine SRT-Ausrüstung mehr nötig.

Dann haben wir mit der Erweiterung im Wassergang begonnen. Hier wurden außerdem Rohre verlegt. Ziel ist es, das Wasser am Grund der Spalte zu kanalisieren, sodass sich am Boden weniger Schlamm bildet.

Der jetzige Endpunkt des Steebschachtes ist etwa einen Kilometer in der Verlängerung der Blauhöhlensystems von dessen Endpunkt nach Westen entfernt.



Die aktuellen Pläne sind in der Steebschacht Plan-Sektion zu finden.

 2020

Die letzten Wochen und Monate fand Höhlenforschung oft in der warmen Stube statt. Größere Datenmengen diverser digital durchgeführter Vermessungen waren zu sichten, zu sortieren, zu kopieren und in einen gezeichneten Plan zu verwandeln.
Daniel Geil hat sich dankenswerter Weise dessen für den Steebschacht und den Farrenwiesschacht angenommen. Die Pläne der Vetterhöhle und Bärentalhöhle werden von Markus Boldt betreut.
Im Idealfalle braucht es nur einen Mausklick, um einen gezeichneten Plan per Software zu erzeugen.
Richtig zeitaufwändig ist die Vorbereitung, dem Programm zu sagen, was und wie es alles tun soll. Das verwendete Therion-Programm ist zwar sehr leistungsfähig, besitzt aber nur eine minimale grafische Benutzeroberfläche und wird zum größten Teil über Steuer-Befehle in einer Beschreibungs- und Vermessungsdatendatei bedient.
Die von Daniel in vielen Stunden harter Arbeit erzeugten aktuellen Höhlenpläne können für den Steebschacht hier und für den Farrenwiesschacht hier bewundert werden.


     Vermessen mit dem DistoX2 und PocketTopo in der "Schönen neuen Welt" im Steebschacht    


Juli 2020: Neuentdeckung im Steebschacht, die "Schöne neue Welt"

Nach nunmehr rund 2 Jahren harter kontinuierlicher Arbeit im Wassergang, welcher ein sehr schmaler Mäander-förmiger Gang darstellt, konnte nun ein Erfolg gefeiert werden.

Nachdem der Gang immer wieder seine Richtung änderte, oder zumindest einen Versatz in der Hauptrichtung aufwies (Siehe Höhlenplan), ist die Abwechslung diesmal etwas größer. Der Mäander mündet in eine Kammer ca. 3x8 Meter in der Grundfläche groß, welche durch scharfkantige Felsformationen und große Gesteinsblöcke geprägt ist. Der Mäander und das Wasser durchquert diese Kammer in ca. 3 Meter Tiefe unter einem Sediment/Steinboden. Sehr interessant sind die großen Schächte die in der Kammer nach oben wegziehen.

Die Schächte sind bisher noch nicht komplett befahren, ziehen aber mächtig in die Höhe, höher als man schauen kann. Am Ende der Kammer mündet ein weiterer Zufluss mit etwas Wasser in den Mäander, der sich nun auch verändert. Er wird deutlich höher, leider erstmal nicht breiter, und somit arbeiten wir an dieser Stelle nun auch dem Weg des Wassers hinterher weiter. Es bleibt spannend, leider aber auch sehr nass und dreckig.

 [Stand: 30.06.2021]